Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein sehr realistisch dargestelltes Szenario: Ein Auto ist in ein Wohngebäude gerast und hat dieses in Brand gesteckt.
Der bewusstlose Fahrer des Wagens war eingeklemmt und musste von THW-Helfern mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät aus dem Fahrzeug befreit werden. Derweil löschten die Kameraden der Feuerwehr den entstandenen Brand.
Im weiteren Verlauf der Übung stellte sich heraus, dass in dem Wohngebäude sowie einer angrenzenden Scheune weitere Personen vermisst werden. Da die Scheune noch stark verraucht war, wurden die Erkundungs- und Sucharbeiten dort von THW-Helfern unter schwerem Atemschutz durchgeführt.
Die Rettungsarbeiten im Wohngebäude mussten wegen Einsturzgefahr unterbrochen werden und wurden nach einer behelfsmäßigen Sicherung durch Bausteifen fortgesetzt. Hier retteten die THW-Helfer gemeinsam mit Kameraden der Feuerwehr drei teils schwerst verletzte Personen aus den Trümmern.
Zu einem Zwischenfall kam es in der Scheune: Während der dort laufenden Erkundung kam es zu mehreren kleineren Explosionen, wodurch der Atemschutztrupp mit einem unbekannten, möglicherweise gefährlichen Stoff in Kontakt gekommen ist und ein Atemschutzgeräteträger verletzt wurde. Nach dem Funkspruch „Mayday, Mayday, Mayday, Atemschutzgeräteträger in Not, Kontaminierung mit unbekanntem Stoff“ wurde der Atemschutz-Rettungstrupp eingesetzt um den verunfallten Kameraden zu retten.
Dieser übergab die kontaminierten THW-Helfer an die Kameraden der Feuerwehr-Fachgruppe ABC, die eine Notdekontamination durchführten und so den unbekannten Stoff, der in der Zwischenzeit als Schwefelsäure identifiziert wurde, von den betroffenen Helfern entfernte. Der verletzte Atemschutzgeräteträger wurde anschließend den Sanitätern des Deutschen Roten Kreuzes übergeben.
Die Feuerwehr sperrte die Scheune während der laufenden Dekontaminationsarbeiten ab und setzte drei Kameraden in Chemikalien-Schutzanzügen ein um den ausgetretenen Stoff zu bergen.
Abschließend bargen die Helfer den verunfallten PKW und stützten das beschädigte Gebäude weiter ab.
Nach der Übung wurde ein positives Fazit gezogen. Die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen hat gut geklappt und eine Fortsetzung der Zusammenarbeit wurde beschlossen.
Besonderer Dank gilt hier dem Gruppenführer der 2.Bergungsgruppe, Adrian Fairbairn, der die Übung maßgeblich geplant und vorbereitet hat.