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Frauen beim THW Lehrte: Als Deichfachberaterin im Einsatz

Lehrte/Lüchow. Morgens, 8 Uhr – Lagebesprechung zum aktuellen Stand des Hochwassers im Kreishaus Lüchow-Dannenberg. Mit dabei auch Fachleute vom THW, die sich auf Deichverteidigung spezialisiert haben. Eine von ihnen ist Miriam Glinka (29), seit 1993 im THW und mittlerweile Gruppenführerin der 1. Bergungsgruppe des Ortsverbandes Lehrte. Miriam ist als technische Beraterin für Deichverteidigung und Hochwasserschutz in das Geschehen eingebunden. Ihr erster großer Einsatz in dieser Funktion.

Gruppenführerin und Deichfachberaterin Miriam Glinka vom THW Ortsverband Lehrte

Jeder erinnert sich an die Bilder vergangener und aktueller Hochwasser und die dabei helfenden Menschen. Sandsack um Sandsack wurden verbaut, um des Wassers Herr zu werden. „Schon immer habe ich mich für das Thema Deichverteidigung interessiert. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Einsatzoptionen des THW“ erzählt die gelernte Heilerziehungspflegerin. Daher meldete sie sich für einen der Lehrgänge an der Bundesschule zum Thema „Deichverteidigung“ an.

Nach Abschluss dieses „Grundkurses“ beschäftigte sich Miriam weiter mit der Thematik und ließ sich durch das THW zur technischen Beraterin Deichverteidigung ausbilden. Sie organisiert mittlerweile selbst Ausbildungen zum Thema Deichverteidigung auf lokaler Ebene – an der letzten nahmen auch Vertreter der Feuerwehr und der DLRG teil - und bildete sie sich im Mai diesen Jahres mit einer Schulung für Deichverteidiger bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. fort. Realitätsnahe Übungen sind dort auf einem speziellen Übungsgelände möglich. Eine Exotin ist sie in diesem Bereich nicht, die Ausbildung konnte sie gemeinsam mit einer Helferin aus ihrem Ortsverband machen.

In der aktuellen Hochwasserlage im Kreis Lüchow-Dannenberg rückte sie gemeinsam mit ihrer Bergungsgruppe am vergangenen Montag an und wechselte einen Tag später in das „Kompetenzteam Deichverteidiger“. Gemeinsam mit sieben anderen Fachberatern nimmt sie mögliche Gefahrenstellen an den Deichen in Augenschein und beurteilt die Lage. Dabei steht ihr immer ein erfahrener Fachmann, wie zum Beispiel Thomas Schlunck vom Ortsverband Emden, zur Seite. „Die Beurteilung von Sickerstellen hier vor Ort ist eine ganz andere als in der Theorie oder in Übungen, da die Gegebenheiten so unterschiedlich sind“, so Miriam.

Für ihren Auftrag als technische Beraterin Deichverteidigung braucht sie neben ein paar Hilfsmitteln, wie Messbecher oder Zollstock, vor allem eines: Fingerspitzengefühl und Überzeugungskraft. Nur so ist eine Zusammenarbeit mit den vor Ort eingesetzten Einsatzkräften optimal möglich. Denn eines ist klar: Miriam und ihre Mitstreiter wollen beraten und den Menschen vor Ort helfen!


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